Mittwoch, 7. August 2013

Warum ich bei den Liberalen bin...

Warum ich bei den Liberalen bin, hat man mich schon häufig gefragt, ich sei doch ganz vernünftig. Eben deshalb. Für mich soll Politik vernünftig sein, problemlösend, verantwortlich. Vorrang für verantwortungsethisches gegenüber gesinnungsethischem Handeln. Natürlich habe ich trotzdem einen Kompass. Und der ist von großer Skepsis gegenüber der Klugheit des Staates geprägt. Der Verstand der Bürger ist dem des Staates strukturell überlegen. Der kluge Staat setzt daher auf den geordneten Wettbewerb als wirkmächtiges Such- und Entdeckungsverfahren. Der kluge Staat begrenzt aber auch sein Wissen von dem, was die Bürger so tun und was sie lassen. Der überbürokratisierende wie der überwachende Staat sind mir ein Greuel - ebenso wie "Mutter Staat", die fürsorglich verbrämte Erziehungsdemokratur, früher von schwarzen, heute hauptsächlich von roten und vor allem grünen Sheriffs beherrscht, die alles verbieten wollen, was nicht in ihr neobiedermeierisches Weltbild passt. Mein Motto hingegen ist banal, fast schlicht: "leben und leben lassen". Ich schätze auch den politischen Wettbewerb, der Wettstreit der Argumente und auch der - manchmal zugespitzten - Worte macht mir Spaß. Ganz vernünftig und mit verantwortungsethischem Anspruch weiß ich, dass man, wenn man regiert, aber auch Kompromisse machen muss. Ich glaube im übrigen an kluge Kompromisse. Es gibt kluge Kompromisse und stures und damit faules Beharren auf der eigenen Position; oft ist Kompromissbereitschaft überhaupt der Schlüssel, um eigene Positionen durchzusetzen. Nein nicht oft, eigentlich immer. Das unterscheidet mich von manchen, die ich inhaltlich unterstütze. Und noch etwas ist mir wichtig. Liberal sein, bedeutet bei aller Überzeugtheit von der eigenen Position, auch immer im Hinterkopf zu behalten, das mit einer Restwahrscheinlichkeit auch der andere Recht haben könnte. Das könnte man "mein Credo" nennen.

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